Trotz der Pandemie schaffte es das Festival für Oper, Musik & Schauspiel zu seinem 100-jährigen Jubiläum wie immer zu begeistern.
Alle Jahre wieder!
Die Salzburger Festspiele sind das weltweit bedeutendste Festival für Oper, Musik und Schauspiel. 100 Jahre Festspiele wurden 2020 gefeiert und im diesjährigen verlängerten Jubiläumsjahr erfolgreich fortgeführt. 163 Aufführungen in 46 Tagen an 16 Spielstätten – Trotz der Pandemie wurden die Festspiele sicher und erfolgreich abgehalten. Mit einer Platzauslastung bei 91 Prozent – das sind ganze 227.062 ausgegebene Karten.
Ein letzter, erfolgreicher Festspielsommer
Helga Rabl-Stadler hört nun endgültig mit ihrem Beruf als Langzeitfestspielpräsidentin auf. Rabl-Stadlers Vorsitz begann 1995 und endet nun 2021 mit dem zweiten Teil des 100-Jahr-Jubiläums. Sie sei dem Schicksal sehr dankbar, dass sie 27 Saisonen lang die Festspiele mitgestalten konnte. „Zum letzten Festspielwochenende dürfen wir uns über einen dreifachen Erfolg freuen. Wir konnten in Zeiten der Pandemie sichere Festspiele abhalten. Wir haben in Oper, Schauspiel und Konzert Produktionen gezeigt, die so nur unter den idealen Bedingungen für Proben und Aufführungen bei den Salzburger Festspielen möglich sind und wir durften Karteneinnahmen verbuchen, die all unsere Hoffnungen überstiegen. Für mich persönlich rundet sich damit meine Zeit bei den Festspielen aufs Schönste.“ -so Helga Rabl-Stadler
Erfolgreiches Präventionskonzept
Trotz der Pandemie konnten die Veranstaltungen ohne Kapazitätsbeschränkungen stattfinden. So waren die Sicherheitsvorkehrungen in vielen Bereichen deutlich strenger als die gesetzlichen Vorgaben. Unter anderem galt Maskenpflicht im Backstagebereich und ab 20. Juli auch FFP2-Maskenpflicht im Zuschauerbereich. 3G auch für Kinder und Jugendliche ab 6 Jahren sowie eine abgestimmte Testsystematik für Mitarbeiter und Mitwirkende. Dieses strikte Präventionskonzept hat sich als erfolgreich bestätigt denn im ganzen Publikumsbereich wurden bei stolzen 227.062 Besuchern nur zwei Personen gemeldet, die zwar zum Zeitpunkt des Besuchs einen gültigen 3G-Nachweis besaßen, nachfolgend allerdings positiv getestet wurden. Glücklicherweise kam es bei beiden Fällen zu keinen Folgeinfektionen unter den anderen Besuchern.
Das Programm
Die Salzburger Festspiele präsentierten mit 168 Aufführungen ein abwechslungsreiches Programm. Giacomo Puccinis „Tosca“, Mozarts „Don Giovanni und Strauss‘ „Elektra“ zählten zu einigen von vielen Opern-Höhepunkten. Puccinis Tosca ist ein in vielerlei Hinsicht herausragendes Werk doch auch die diesjährige Besetzung begeisterte. Die Starsopranistin Anna Netrebko schlüpft in die Rolle der Tosca und an der Seite ihres Ehemanns Yusif Eyvazov bezauberte sie das Publikum.
Im Schauspiel präsentiert sich der „Jedermann“ mit neuer Besetzung.
Lars Eidinger folgt 2021 auf Tobias Moretti, der seinen Abschied bereits angekündigt hatte. Die neue Buhlschaft besetzt die Österreicherin Verena Altenberger.
Neben diesen beiden so bekannten Rollen krempeln die Festspiele auch das übrige Ensemble gehörig um. Edith Clever spielt die Rolle des Tods. Angela Winkler spielt Jedermanns Mutter und erstmals wird die Rolle des Teufels von einer Frau dargestellt. Mavie Hörbiger übernimmt nun diese Rolle.
Auch das diesjährige Konzertprogramm hat begeistert. Die Wiener Philharmoniker, das Mozarteumorchester, die Camerata Salzburg, Christian Thielemann, Franz Welser-Möst, Elīna Garanča und Daniel Barenboim sind nur einige Highlights aus dem Spielplan. Riccardo Muti feierte zusammen mit seinen 80. Geburtstag auch sein 50-jähriges Bühnenjubiläum bei den Festspielen. Liederabende, Kammer- und Kirchenkonzerte, die „Ouverture Spirituelle“ und die Mozart-Matineen waren weitere Programmpunkte im Sommer 2021.
jung & jede*r
Dieses Jahr wurden 62 Veranstaltungen an 30 Spielorten unter dem Titel „jung & jede*r“ organisiert. „Von Abtenau bis Zell am See“ reisen die Salzburger Festspiele und zeigen in Kooperation mit lokalen Kulturvereinen und Veranstaltern sechs mobile Produktionen für Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren. Schülerinnen und Schüler erleben die Vorstellung entweder direkt im eigenen Klassenzimmer, im Kulturzentrum in ihrer Nähe oder auf der Bühne im Salzburg Museum. Mit insgesamt 62 Vorstellungen an 30 Spielorten und knapp 1000 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern aus 54 bestärkte das Programm die nächste Generation mit Freude an Musik und Kultur.