Auf den Spuren der dunklen Kapitel der Stadt: Ein gruseliger Stadtspaziergang durch die mittelalterlichen Gassen.
Alles über Hexenprozesse, Folter, Henker, Hinrichtungen und deren Schauplätze.
Wer hat sich schon mal auf einen schaurigen Spaziergang spätabends in die verborgenen Winkel und abseitsgelegenen Gassen in die Altstadt getraut? Da gibt es einiges zu entdecken und auch schaurige Momente sollen da nicht zu kurz kommen.
Und wer sich fragen sollte, worum es da genau geht, tja, am besten sich selbst ein Bild davon machen. Und schon befindet man sich mitten auf einer Zeitreise in die Vergangenheit. Auf Salzburgs düsteren Spuren, wo das Mittelalter gewütet hat oder die Hexenprozesse im 17. Jahrhundert stattfanden.
Zum einen waren zu dieser Zeit viele Bettler und Kriminelle in den eigenen Reihen zugegen zum anderen haben sich nach dem 30Jährigen Krieg hauptsächlich Jugendliche und junge Männer von überall her bei uns angesiedelt. All diesen Randgruppen oder Verfolgten hat man dann Dinge in die Schuhe geschoben, sowas wie den „Wetterzauber“ oder „Schadenzauber“ um den Unglückseligen nach einer durch Folter erwirkten „peinlichen Befragung“ ein Geständnis abzuringen. Harte Zeiten in denen eine Zeitlang auch mehr männliche Hexen, sprich Magier und Zauberer, verurteilt wurden.
Erster Stop
Zu Beginn der Gruselführung machen wir Halt beim Friedhof St. Peter um über zu Tode gekitzelte Frauen zu debattieren oder waren es doch nur die Verschleißerscheinungen der damaligen Zeit? Wir werden es wohl nie erfahren und so bahnen wir uns unseren Weg weiter Richtung der mittelalterlichen Gassen.
Auch die Festung birgt so manches Geheimnis und wir wundern uns, warum die Folterkammer eigentlich ein Fake ist und die Ausstattung erst viel später dazukam, einfach nur, um sich spektakulärer präsentieren zu können. Und wenn wir schon bei Fake sind, dann gehört natürlich auch das sogenannte „Henkershäusl“ am Krauthügel zum Einmaleins der Klischees von Salzburg.
Das könnte man unendlich weiterführen, egal, ob es sich um die Katakomben vom Friedhof handelt, um das angeblich kleinste Haus von Salzburg oder den „Verein der lebendig Begrabenen“ von St. Peter, den es angeblich auch doch nie gegeben hat.
Fantsie oder Wahrheit
Auf unserem Weg hören wir noch viele Geschichten, Sagen und Legenden, aber auch viele gruselige Tatsachen mit historischem Hintergrund, starker Tobak sozusagen. Oder wer möchte schon an einem der verschiedenen Pranger von Salzburg gestanden haben zur damaligen Zeit? Bei der Folter gab es viele Unterscheidungen abhängig vom Stand. Ob Militärzugehöriger, Beamter oder einfach nur Pöbel machte einen großen Unterschied. Beliebte Foltermethoden zur damaligen Zeit waren Daumenschrauben, Spanischer Stiefel, Streckbank oder die Feuerfolter mit der Fackel.
Und warum wurden jetzt viele Delinquenten doch nicht lebendig verbrannt? Wie war das nochmal? Viele Fragen. Die Antworten liefert der Gruselspaziergang durch die mittelalterlichen Gassen der Stadt.
Autor: Sabine Rath
Staatlich geprüfte Fremdenführerin
www.tourguide-salzburg.com
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