Man schrieb das Jahr 1920. Der erste Weltkrieg hatte ein zerstörtes Land, eine bitterarme Bevölkerung und schwere Schicksale hinterlassen. Ausgerechnet aus diesem Trümmerhaufen erstand etwas, das untrennbar mit Salzburg verbunden ist und in 100 Jahren nichts von seinem Glanz eingebüßt hat: die Salzburger Festspiele.
Dem unerschütterlichen Glauben Max Reinhardts an seinen Kindheitstraum, die Inszenierung der Festspiele in der Stadt Salzburg, ist es zu verdanken, dass am sie am 22. August 1920 das Licht der theatralen Welt erblickten. Er inszenierte auf dem Salzburger Domplatz Hugo von Hofmannsthals Jedermann.
Große Pläne hatte die Festspielgesellschaft zum Jubiläum 2020 – große Operninszenierungen, Konzerte und Theateraufführungen mit den größten und besten Künstlerinnen und Künstlern der Welt sollten das Fest zu einem würdigen machen. Mit der Coronakrise kam jedoch alles anders.
Doch auch 2020 gab es jemanden mit unerschütterlichem Glauben: Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler ließ es nicht zu, dass dieser tückische Virus ihr die Show stahl. Nach überaus zähen Verhandlungen mit der Politik, vom Bundeskanzler abwärts, sowie mit einem ausgeklügelten Sicherheitskonzept gelang ihr das beinahe Unvorstellbare. Salzburg sah die 100. Salzburger Festspiele. Vielleicht mit nicht ganz so viel Glanz und Glorie wie ursprünglich beabsichtigt, dafür aber mit umso mehr Herzblut und Leidenschaft. Und viel mehr für die Salzburger selbst, die es sichtlich genossen.
Die Festspiele, die weltweit zu den wichtigsten Festivals der klassischen Musik zählen, trotzten der Pandemie. Auch kurz nach dem Ersten Weltkrieg dürsteten die Menschen nach Kultur. Im Jahr 2020 ging es den Veranstaltern darum, neue Möglichkeiten auszuloten und setzten ein Zeichen für die Kunst-, Kultur- und Festspiel-Welt. Ein Kraftakt für die Festspiele ebenso für die Stadt Salzburg, jedoch ein ermutigendes Beispiel für die Zukunft.
Vielschichtiges Kulturprogramm
Dabei hat Salzburg noch so viel mehr im Programm. Theater, und das keinesfalls nur Klassisches, gibt es im Salzburger Landestheater, Schauspielhaus, Marionettentheater, kleines Theater, TOIhaus und OFF-Theater. Aber auch das Oval im Europark, Felsenreitschule, Literaturhaus, ARGEkultur, SZENE Salzburg sowie das Künstlerhaus Salzburg bieten eine Bühne für Schauspiel, Kabarett und Musical.
Das Museum der Moderne, Salzburg Museum, Domquartier, Festung Hohensalzburg, Festungsmuseum, Panorama Museum, Spielzeugmuseum, die Residenzgalerie, Mozarts Geburtshaus, Domgrabungsmuseum, Volkskundemuseum im Monatsschlössl, das Tanzmeisterhaus, Wassermuseum sowie das Salzburger Weihnachtsmuseum u.a.m. bieten jede Menge an Dauer- und sonstigen Ausstellungen. Bildende Kunst, Grafik und Plastik ist weiters in zahlreichen Galerien, privaten wie öffentlichen, größeren und kleineren, sowie jenen der Stadt Salzburg gut vertreten.
Und in Sachen Musik braucht sich die Mozartstadt ohnehin nicht zu verstecken: Klassische Konzerte, Konzerte der Salzburger Kulturvereinigung und Opern im Großen Festspielhaus, Haus für Mozart, Orchesterhaus, Opern und Operetten im Salzburger Landestheater; Jazz, Pop, Rock und Alternative Pop in der ARGEkultur, im Jazz:it, dem Rockhouse oder im Republic – die Liste ließe sich noch endlos lange fortsetzen.
Als gesichert gilt: in Salzburg findet jede und jeder das passende Kunst-, Kultur- und Festspielprogramm.
Autorin: Ricky Knoll