Martin Rehrl und Daniel Ronacher nutzten die Corona Krise um kreativ zu werden. Ronachers Dokumentarfilm berichtet über Salzburger Künstler im Lockdown – darunter auch Martin Rehrl. Er schuf über eineinhalb Jahre hinweg ein 9 Meter hohes Denkmal aus Metallstreben Die umschlingenden Hände stehen für Zusammenhalt und Einigkeit.
Der Gollinger Metall-Künstler Martin Rehrl nutze das Social Distancing um sich zu inspirieren. Eineinhalb Jahre hat es gedauert und ganze 6 Tonnen Edelstahl wurden benötigt um sein Kunstwerk fertigzustellen. Nun ragt die Statue stolze 9 Meter hoch auf dem Gelände des ORF-Landesstudios.
Einigkeit, Vereinigung, Zusammenhalt, das alles wollte der Gollinger in der „banalsten“ Weise darstellen und zwar In Form zweier sich fest umgreifenden Hände. „Mir ging es darum, Zusammenhalt zu zeigen, den brauchen wir jetzt, aber das bleibt auch nach Corona aktuell.“- so Martin Rehrl.
Um dieses Kunstwerk umsetzen zu können quartierte sich der 23-Jährige in einer riesigen Lagerhalle ein. Mithilfe einer selbst gebauter Hebebühne samt Seilwinde kam er bis in sechs Meter Höhe. „Für die noch fehlenden eineinhalb Meter musste ich das Kunstwerk hinlegen und es um die eigene Achse drehen“, schildert er. 16 Kilometer Schweißnähte befinden sich in diesem Objekt. Von innen wirkt das, mit Sockel neun Meter hohe Kunstwerk, noch größer. An seiner breitesten Stelle misst es 2,55 Meter Durchmesser. „Ich weiß noch sehr gut, wie ich ganz am Anfang zweieinhalb Tage lang am Betonboden gelegen bin, um die untersten 30 Zentimeter zu schweißen. Da wusste ich schon, dass ich viele Stunden hineinbuttern würde.“ so Martine Rehrl. Anfang November – fünf Monate nach dem Start und ganze 1500 Arbeitsstunden später – war „Unitatis“ fertig.
Eine Weltreise ist geplant
Am 7.7. 2021 fand die Enthüllung des Denkmals vor dem ORF Landesstudio Salzburg statt.
Dort soll es aber nur noch 1 Jahr aufgestellt sein, bevor es seine Reise in die Welt beginnt. Denn Martin Rehrl hat eine Vision.
Unitatis dort wo Einigkeit fehlt.
In den nächsten Jahrzehnten soll das Kunstwerk die Welt bereisen. Rehrl’s Vorstellung ist es: „Dass ‚Unitatis‘ dort aufgestellt wird, wo gerade Zusammenhalt gebraucht wird“. Wo das Kunstwerk heute in einem Jahr stehen soll, weiß der 23-Jährige bereits, will aber nichts Genaueres verraten. Das Kunstwerk soll nach 5000 Jahren noch stehen. Ein Kunstwerk für die Ewigkeit. „Wenn alles weg ist, was wir kennen, steht diese Skulptur noch. Das fasziniert mich.“ so Martin.
Filmprojekt „Salzburg. Eine Kunstgeschichte“
Die gesamte Entstehungsgeschichte der Skulptur hielt der Regisseur und Filmemacher Daniel Ronacher fest. In seinem Film „Salzburg. Eine Kunstgeschichte“ stellt sich dieser die Frage „ob wir Kunst in der Krise brauchen und auch wie sich Kunst durch die Verlagerung ins Netz verändert“. 25 weitere Künstler und Künstlerinnen aus Salzburg, darunter Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler, Opernsänger Rolando Villazón oder Friseur Mario Krankl, werden durch die Krise begleitet. Die Hauptstory jedoch bleibt Martin Rehrl mit seiner Unitatis. Die Premiere des Dokumentarfilms fand am 15. Juli 2021 im Mozartkino Salzburg mit über 200 Gästen statt und wurde mit tosenden Standing Ovation beendet.
Unterstützt wurden diese zwei Projekte von der Kunsthilfe Salzburg. Hauptsponsor der Arbeiten war Albert Schmidbauer, CEO und Eigentümer der Biogena Group, der für die Produktion des Dokumentarfilms „Salzburg. Eine Kunstgeschichte“ und die Erschaffung des Denkmals gesamt ca. 100.000€ zur Verfügung stellte.