Freigeist, Wunderkind, rastlos Reisender: Leben und Werke Wolfgang Amadeus Mozarts sind stark mit Salzburg verbunden.
All zu viel Glück war ihm aber hierzulande nicht beschieden. Sein Denkmal, das seit 5. September 1842 den nach ihm benannten Platz beherrscht, hatte es im Endeffekt besser.
Stoisch-ruhig blickt er auf Glockenspiel, Alte und Neue Residenz sowie den Salzburger Dom. Dabei ist ihm schon einiges untergekommen, dem Wolferl. Ein umgedrehter Hubschrauber, jede Menge Einkaufswagerl hinter denen er verschwand, verliebte Trachtenpärchen vom Rupertikirtag, mehr oder weniger elegante Eisläufer und so manch beschwingtes Weihnachtsengerl: Jahr und Tag beherrscht er dennoch den weitläufigen Platz mitten in der Salzburger Altstadt und ruht auf Resten der römischen Stadt Iuvavum. Der berühmte Sohn Salzburgs, geboren am 27. Jänner 1756 im Haus Getreidegasse 9, als siebtes Kind von Leopold und Anna Maria Mozart, hatte es nicht immer leicht in seiner Heimatstadt.
Ständige Konflikte mit Erzbischof Hieronymus von Colloredo, die Zwänge, die ihm seine Anstellung als Konzertmeister auferlegten und das erzbischöfliche Verbot, einträgliche Konzerte in Wien abzuhalten brachten ihn dazu, 1781 in Salzburg endgültig das Handtuch zu werfen und fortan als freischaffender Künstler in Wien zu leben. Große Erfolge waren ihm dort beschieden mit seinen unvergleichlichen großen Opern, Sinfonien, großen Messen, Kantaten und Streichquartetten.
Wenige Wochen nach der Uraufführung der Zauberflöte am 30. September 1791 wurde Mozart bettlägerig und starb am 5.Dezember. Um seine Erkrankung ranken sich ebenso viele Mythen wie um sein Begräbnis. Gesichert gilt, dass er in einem nicht näher bezeichneten allgemeinen Grab am St. Marxer Friedhof in Wien beigesetzt wurde. Erst 17 Jahre nach seinem Tod versuchte seine Witwe Constanze seine Grabstätte zu finden, was ihr nicht mehr gelang.
Salzburg hatte sich einige Zeit gar nicht um das Andenken an das Wolferl gekümmert und wollte auch kein Geld dafür ausgeben. Erst 1835 regte ein Schriftsteller namens Julius Schilling aus Posen (im heutigen Polen) ein Denkmal in der Altstadt an. Großzügige Förderer im Ausland und in Wien – unter ihnen Bayernkönig Ludwig I. – machten einen Sockel samt Bronzestatue von Ludwig Schwanthaler möglich.
Die Aufstellung des Denkmals erwies sich ebenfalls als nicht so einfach: Bei den Bauarbeiten wurde ein großes römisches Mosaik geborgen und verzögerte die Arbeiten. Eine Nachbildung des Spruchs im Mosaik „hic habitat felicitas, nihil intret mali » (Hier wohnt das Glück, nichts Böses trete ein) ziert heute den Boden vor der Statue.
Autorin: Ricky Knoll